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Eigenschaften und Behandlung von Abwässern aus der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie

Abwässer aus der Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitungweist wesentliche Merkmale auf, die es von gewöhnlichem kommunalem Abwasser aus öffentlichen oder privaten Kläranlagen weltweit unterscheiden: Es ist biologisch abbaubar und ungiftig, weist jedoch einen hohen biologischen Sauerstoffbedarf (BSB) und einen hohen Schwebstoffgehalt (SS) auf. Die Zusammensetzung von Lebensmittel- und Landwirtschaftsabwässern ist aufgrund unterschiedlicher BSB- und pH-Werte im Abwasser von Gemüse-, Obst- und Fleischprodukten sowie der Lebensmittelverarbeitungsmethoden und Saisonalität oft schwer vorherzusagen.

Für die Verarbeitung von Lebensmitteln aus Rohmaterialien wird viel hochwertiges Wasser benötigt. Beim Waschen von Gemüse entsteht Wasser, das viele Partikel und einige gelöste organische Stoffe enthält. Es kann auch Tenside und Pestizide enthalten.
Aquakulturanlagen (Fischfarmen) stoßen häufig große Mengen Stickstoff und Phosphor sowie Schwebstoffe aus. Einige Anlagen verwenden Medikamente und Pestizide, die im Abwasser enthalten sein können.

Molkereibetriebe produzieren herkömmliche Schadstoffe (BSB, SS).
Bei der Schlachtung und Verarbeitung von Tieren entstehen organische Abfälle aus Körperflüssigkeiten wie Blut und Darminhalt. Zu den entstehenden Schadstoffen zählen BOD, SS, Coliforme, Öle, organischer Stickstoff und Ammoniak.

Beim Verkauf verarbeiteter Lebensmittel entstehen Kochabfälle, die oft reich an pflanzlichen und organischen Stoffen sind und auch Salze, Aromen, Farbstoffe sowie Säuren und Basen enthalten können. Außerdem können große Mengen an Fetten, Ölen und Schmierstoffen (FOG) enthalten sein, die in ausreichender Konzentration Abflüsse verstopfen können. Einige Städte schreiben Restaurants und Lebensmittelverarbeitern die Verwendung von Fettblockern vor und regeln den Umgang mit FOG in der Kanalisation.

Bei der Lebensmittelverarbeitung, z. B. bei der Anlagenreinigung, Materialhandhabung, Abfüllung und Produktreinigung, entsteht Abwasser. Viele Lebensmittelverarbeitungsbetriebe müssen vor Ort behandelt werden, bevor das Betriebsabwasser genutzt oder in Gewässer oder die Kanalisation eingeleitet werden kann. Hohe Schwebstoffkonzentrationen organischer Partikel können den BSB erhöhen und hohe Abwassergebühren nach sich ziehen. Sedimentation, Keilsiebe oder rotierende Streifenfiltration (Mikrosiebung) sind gängige Verfahren, um die Belastung mit suspendierten organischen Feststoffen vor der Einleitung zu reduzieren. Kationische Hochleistungs-Öl-Wasser-Trenner werden auch häufig bei der Behandlung öliger Abwässer aus Lebensmittelbetrieben eingesetzt (Hochleistungs-Öl-Wasser-Trenner zur Eindämmung anionischer Chemikalien oder negativ geladener Partikel im Abwasser, allein oder in Kombination mit anorganischen Koagulationsmitteln, ermöglichen eine schnelle und effektive Trennung bzw. Reinigung von Wasser. Hochleistungs-Öl-Wasser-Trenner haben einen synergistischen Effekt, können die Flockung beschleunigen und die Produktkosten senken).


Veröffentlichungszeit: 24. Februar 2023